Auch wenn die Verärgerung von Guido Burgstaller und Co. über die Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer, der den Club in mehreren entscheidenden Szenen benachteiligte, durchaus nachvollziehbar war, herrschte allenthalben doch auch Einigkeit darüber, dass die 2:3-Derbypleite des 1. FC Nürnberg bei der SpVgg Greuther Fürth unter dem Strich in Ordnung ging.
Vor allem auch deshalb, weil sich der FCN nicht zum ersten Mal in dieser Saison gravierende Schwächen in der Defensive erlaubte, für die sinnbildlich das späte 2:3 durch Sebastian Freis stand. Ein Tor, das grundsätzlich nicht fallen darf und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt. Bei der Kopfballverlängerung von Domi Kumbela fehlte eine Staffelung der beiden Innenverteidiger Georg Margreitter und Even Hovland völlig, während Keeper Thorsten Kirschbaum es verpasste, die Gefahr durch eine vorausschauende Spielweise im Keim zu ersticken.
Dass generell im Defensivverhalten einiges im Argen liegt, was angesichts von bereits 15 Gegentoren unschwer zu erkennen ist, muss zweifelsohne auch Trainer Rene Weiler auf seine Kappe nehmen. Der Schweizer Fußball-Lehrer hat es zwar vergangene Saison geschafft, die Hintermannschaft innerhalb kurzer Zeit nach seinem Amtsantritt zu stabilisieren, doch in dieser Saison fehlt es noch in allen Belangen an Struktur im Club-Spiel, was Weiler vergangene Woche auch unverblümt einräumte. Noch genießt der seit gestern 42 Jahre alte Coach in Nürnberg großes Vertrauen, doch ein gewisser Druck ist spürbar. Klar ist, dass am kommenden Wochenende gegen den SV Sandhausen ein Sieg her muss, um nicht in Bälde eine Trainierdiskussion zu haben.
Schon Gespräche mit Lehmann?
Laut einem Bericht der “Bild” soll es bereits Gespräche mit Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann gegeben haben, der aktuell als TV-Experte arbeitet, schon in der Vergangenheit aber bei mehreren Klubs als Managerkandidat gehandelt wurde. Aufsichtsratsboss Dr. Thomas Grethlein erklärte auf Lehmann angesprochen bislang noch, keinen Kommentar dazu abgeben zu wollen, doch deutet einiges darauf hin, dass der Club tatsächlich an einer prominenten Lösung arbeitet, die vor allem nach außen hin wirken soll. Zugleich ist offenbar geplant, noch eine zweite Kraft für die Arbeit im Hintergrund hinzuzuholen.
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